Felix der Glückliche


Liebe Frau Ernst
 
Vor genau zwei Jahren durfte ich Felix bei Ihnen abholen. Der anfangs sehr scheue, ängstliche Kater ist heute sehr anhänglich, verschmust und verspielt. Allerdings nur bei mir und meinem Partner. Besucher mag er gar nicht. Er ist immer sofort weg und zeigt sich erst wieder wenn “die Luft rein ist”. Andererseits ist er sehr neugierig und begutachtet alles. Er liebt seine Spielsachen, aber noch viel lieber spielt er mit den Dingen, die er einfach so findet, wie z.B. die Kügelchen aus den Hydropflanzentöpfen. Die liebt er. Zuerst gibt es natürlich ganz schön viel Arbeit bis diese Dinger aus dem Topf raus befördert sind, aber dann geht es los mit dem Kügelchen. Hin und her, bis man schlussendliche bei der Treppe angekommen ist und da geht es erst so richtig los. Unten angekommen ist der Spass vorbei, aber es hat ja noch mehr Kügelchen im Topf. Also wieder rauf und stopp ........... man darf ja nicht vergessen die Vögel im Garten und Nachbars Hühner zu beobachten. Und anschliessend wäre ein kleines Nickerchen genau richtig. Aber mit einem Ohr immer horchen ob mein Mensch in der Nähe ist, damit ich mich ihm in den Weg legen kann: ein paar Streicheleinheiten, bitte.  Die habe ich ja sooooo gerne. 
 
Ich bedanke mich bei Ihnen ganz herzlich für den liebenswerten Kater.
Uups, das habe ich Ihnen nicht mitgeteilt, dass ich den Felix in Finn umbenannt habe. Dies deshalb, weil ich Felixe kannte und kenne. Mein Katerchen ist für mich einzig und eine Namensgleichheit war nicht erwünscht. Aber Finn ist Felix (Felix, der Glückliche).
 
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Vor mehr als einem Jahr, im April 2016 begann Finn immer weniger zu fressen (sogar von seinem Lieblingsmenue “Tunfisch” liess er Reste übrig) und er ging entsprechend weniger aufs Kistchen. Im nachhinein Betrachtet war es wohl andersrum. Als übers Wochenende auch noch Atemprobleme dazukamen, ging ich am Montag mit ihm notfallmässig zur Tierärztin. Diese stellte fest, dass Finn Flüssigkeit in der Lunge hat. Von der Tierarztpraxis ging es dann direkt weiter in die Tierklinik. Dort wurde ihm diese Flüssigkeit aus der Lunge entfernt. Um 20:00 Uhr erhielt ich dann den telefonischen Bericht: Operation erfolgreich, aber erste Tests der Flüssigkeit aus der Lunge, im klinikeigenen Labor, hätten ergeben, dass Finn an FIP erkrankt sei. Man würde aber noch weitere Tests machen und auch in externen Labors machen lassen. Am Dienstag teilte man mir mit, dass alle Untersuchungen und Tests ergeben hätten, dass Finn an FIP erkrankt sei und sie leider nichts mehr für Finn tun könnten. Er würde auch nichts mehr fressen, aber wenn ich wollte, könnte ich ihn nach Hause holen. Und ob ich wollte.
Wieder zuhause begann Finn zu futtern, 3 x täglich Tunfisch, RC Trockenfutter und jede Menge “Goodies”. Nur für seine Tabletten (Cortison) musste ich ihn überlisten. Und seit Juli 2016 ist er auch medikamentenfrei. War das Ganze eine Fehldiagnose von zwei Tierärztinnen und 3 Labors (eines davon der Uni ZH) oder ist Finn ein medizinisches Wunder? Jedenfalls geht es ihm heute blendend. 
Anlässlich des jährlichen "Services" bei der Tierärztin, im letzten November, brachte Finn stolze 7 Kg auf die Waage. Jetzt sind wir auf “Diät”. Nur noch 2 x täglich ein Löffelchen Tunfisch und RC indoor Trockenfutter (abgewogen!). Nur auf den “Bettmümpfeli”-Goodies besteht Finn hartnäckig. Und wenn es tagsüber ab und zu ein Goodie gibt freut er sich wie ein Schneekönig.

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